Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most (Bremervörde), Günter Müller (Erfurt), Germany
Ich freue mich sehr, den Leserinnen und Lesern mitteilen zu können, dass ab Ende Juli 2019 auf dem Blog www.sztukawszczecinie.pl wenig bekannte und deshalb faszinierende Geschichten von Frau Dr. Ewa Gwiazdowska über die Kunst in Stettin vor 1945 zu lesen sein werden. Sie finden die Einträge von Dr. Gwiazdowska auf der Hauptseite unter dem Menü: Opo-wieści dr E. Gwiazdowska, oder in den Kategorien “Alte Kunst”. Jede Woche wird eine neue Episode aus ihrer Feder erscheinen, und alle Interessierten sind eingeladen, ihre eigenen Geschichten und Vorschläge einzureichen. Und beachten Sie: Dr. Gwiazdowska hat immer ein Rätsel für Sie, und von Zeit zu Zeit kann es auch einen Preis geben!
Wer ist Frau Dr. Ewa Gwiazdowska?
Geboren in Stettin, hat sie 2001 auch in Stettin in Geisteswissenschaften mit ihrer Dissertation Widoki Szczecina: źródła ikonograficzne do dziejów miasta od XVI wieku do 1945 roku (Ansichten von Stettin: ikonographische Quellen zur Stadtgeschichte vom 16. Jahrhundert bis 1945) promoviert. Sie ist Autorin von über 700 Werken unterschiedlichen Umfangs (darunter 150 größere Artikel und Bücher), hauptsächlich über Stadtansichten und pommersche Gemälde und Grafiken. Der Name von Dr. Ewa Gwiazdowska tauchte häufig in meinen Gesprächen mit Sammlern pommerscher Kunst auf, und die Anerkennung ihrer Leistungen weckte in mir ein wachsendes Interesse. Wir trafen uns zufällig (?) und fanden schnell einen Raum für gemeinsame Aktionen. Wir wollen beide das Gleiche: verschiedene Geschichten über die pommersche Kunst vor 1945 präsentieren. Wir leben in einer Stadt mit einer außergewöhnlichen Geschichte, und es ist höchste Zeit, sie aus verschiedenen Blickwinkeln objektiv kennen zu lernen. Die Geschichten von Frau Dr. Ewa Gwiazdowska geben uns eine solche Chance.
Expeditionsberichte von Dr. Ewa Gwiazdowska über den Stettiner Maler
August Ludwig Most
Der Titel der Expeditionsberichte lautete in allen polnischen Texten “W STRONĘ MOSTA”. Für die wortgetreue Übersetzung in die deutsche Sprache kommen prinzipiell die zwei Möglichkeiten “Auf dem Weg zu Most” bzw. “In Richtung Most” als maßgebliche Titelüberschriften in Betracht. Diese zwei Varianten wurden von den beiden Übersetzern als nicht ideal für die Auswahl der Überschrift im deutschen Text betrachtet. Bei der Suche nach einem neuen deutschsprachigen Titel sollte einerseits die getroffene Aussage bei der Überschrift in polnischer Sprache nicht verlorengehen und andererseits sollte sich eine zutreffende Charakterisierung des Inhaltes der Berichte in der Überschrift widerspiegeln. Unter Beachtung dieser Aspekte erschien am geeignetsten der Titel “WEGE UND WERKE VON LUDWIG MOST”, denn beide Begriffe, Mosts Wege und Mosts Werke, bestimmen den Inhalt aller Expeditionsberichte.
Die Übersetzung des Inhaltes der Expeditionsberichte wurde nach besten Wissen und Gewissen vorgenommen, wobei zu Gunsten einer hohen Verständlichkeit des deutschen Textes eine wortgetreue Wiedergabe des polnischen Textes nicht immer möglich war. Die Übersetzer sind sich sicher, dass dadurch keine Inhaltsverfälschung aufgetreten ist. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass im deutschen Text in rotbrauner Farbschrift Ergänzungs- und in Sonderfällen bei erkannten Falschzitierungen Änderungstexte in den Übersetzungen kenntlich gemacht wurden, die nicht im polnischen Ursprungstext enthalten waren. Damit sollen ein besseres Verständnis bzw. auch weiterreichende Erkenntnisse bei den Lesenden erreicht werden.
Desweiteren wird darauf verwiesen, dass die Ortsbezeichnungen immer in deutscher Sprache, wie zu Ludwig Most’s Zeiten gebräuchlich, vorgenommen wurden. Zum Zwecke der Nachvollziehung der Reiseziele des Malers auf unseren heutigen Landkarten und als Hilfe für die Wahrnehmung von möglichen Reisen in diese Gebiete wurden die polnischen oder tschechischen Ortsnamen in einer Klammerangabe hinzugefügt.
Die Übersetzungen sind zum Eigengebrauch sowie für Interessenten und Leser aus dem Kreis der Nachfahren Ludwig Most’s erstellt. Das weitere Nutzungs- und Gebrauchsrecht dieser Übersetzungen verbleibt bei Dr. Ewa Gwiazdowska. Für mögliche Veröffentlichungen in deutscher Sprache ist eine Information an die Übersetzer erwünscht.
Ewa Gwiazdowska – über sich selbst
seit meiner Kindheit bin ich ganz allgemein ein Sammler und dokumentiere leidenschaftlich alles, was mir widerfährt. Ich interessiere mich für viele Bereiche des Lebens und es ist schwierig, einen einzigen auszuwählen. Deshalb beendete ich mein Studium der Kunstgeschichte und begann, mich mit der Druckgrafik zu beschäftigen. Diese künstlerische Technik wurde eingesetzt, um alle möglichen Themen zu behandeln. Schließlich diente sie dazu, an alle möglichen menschlichen und natürlichen Aktivitäten und deren Ergebnisse bildlich zu erinnern. Meine Arbeit am Nationalmuseum in Stettin, wo ich seit 1983 das Grafik- und Zeichenkabinett leite, ist dabei hilfreich. Es enthält wahre Schätze alter europäischer Kunst.

Meine Leidenschaft ist das Beobachten meiner Umgebung und das “faule” Fotografieren ohne Dunkelkammer; vor allem Fotos über die Natur, die schon immer meine Leidenschaft war. Wie die Natur und das Wandern in ihr, so sind es auch Bücher über die Natur, natürlich reich mit Fotos illustriert
Stettin – die Stadt, in der ich geboren wurde – ist auch meine Umwelt. Meine Beobachtungsgabe veranlasste mich, mir das alte Stettin, andere pommersche Städte und die umliegende Landschaft anzuschauen. Der nächste Schritt bestand dann darin, Kunstwerke zu sammeln und zu beschreiben, die unser Pommern darstellen. Die Krönung war eine Arbeit über Stettiner Ansichten, die mir einen Doktortitel in Geisteswissenschaften einbrachte. Ich möchte das Leben und die Arbeit von Stettiner Künstlern aus vergangenen Jahrhunderten sowie alte europäische Drucke, die im Laufe der Jahrhunderte im Nationalmuseum in Stettin gesammelt wurden, kennenlernen und beschreiben. In meiner Freizeit, d. h. während der Hausarbeit, höre ich gerne Musik.
Dr. Ewa Gwiazdowska, Expedition I na Einführung
Rätsel: Wer ist der Autor des Werkes: Misdroy, 24. Juli 1847, Bleistiftzeichnung, Nationalmuseum Stettin (siehe unten)?
Mehrere Jahrzehnte nach der Ansiedlung der Polen in Stettin im Jahr 1945 befanden sich die Geschichte, Kultur und Kunst unserer Stadt, wie sie vor diesem Datum existierten, “auf der anderen Seite des Zauberspiegels von Alice”. Die Spuren dieser früheren Welt wurden ausgelöscht, so dass sie nicht mehr existierte. Insbesondere sollte man nichts über die Bewohner Pommerns wissen, die hier vom 18. Jahrhundert bis zum Wendejahr 1945 gelebt hatten, und doch lebten die “neuen” Stettiner in den Häusern, gingen durch die Straßen, kauften ein und erholten sich an den Orten, die ihre Vorgänger in eben dieser vergangenen Zeit gebaut und gestaltet hatten. Die fünfte, in einigen Familien sogar die sechste oder siebte Generation, lebt heute in Stettin.
Seit dem letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts können wir in Alices Fußstapfen ohne Angst auf die andere Seite des Spiegels schauen. Lassen Sie uns jetzt dorthin gehen, um Menschen aus Fleisch und Blut zu sehen, die ähnliche Emotionen, Gefühle und Träume leben wie wir selbst. Tag für Tag arbeiten wir für eine Zukunft, die sich als die unsere herausstellt, eine polnische Zukunft.
Die europäische Zukunft sollten wir dabei aber nie außer Acht lassen.
Werfen wir also einen längeren Blick hinter diese magische Grenze von 1945. Eines der interessantesten Abenteuer, die wir auf der anderen Seite des Spiegels erleben können, ist die Bekanntschaft mit alten Künstlern. Sie ermöglicht es uns, den Alltag hinter uns zu lassen, zu schaukeln und uns in einem glückseligen Zustand des “Nichtstuns” zu entspannen, umherzuwandern, ohne uns zu bewegen. Und vielleicht ermutigt sie Sie sogar, Ihre geheimen Träume zu verwirklichen.

Misdroy, 24. Juli 1847, Bleistiftzeichnung auf Velinpapier, Skizzenbuch Nr. XII, Nationalmuseum in Szczecin, Foto: Grzegorz Solecki
Unsere Expeditionen finden einmal pro Woche statt. Wir beginnen mit einem Treffen mit einem Künstler mit einem polnisch klingenden Namen, mit dem wir viel Zeit verbringen können, weil er es wert ist, dass wir uns mit ihm anfreunden. Der Sommer ist in vollem Gange, also werden wir etwas über seine Sommerleidenschaften erfahren. Hallo, Abenteuer!
Unsere Begegnungen mit (gar nicht so) alter Kunst sind dank der Gastfreundschaft von Jolanta Gramczyńska möglich, die meinen Blog mit einem Lesezeichen versehen hat. Dafür danke ich ihr sehr.
Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most (Bremervörde), Günter Müller (Erfurt), Germany
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