Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most (Bremervörde), Günter Müller (Erfurt), Germany
Es ist schon die dritte Episode der Opo-news von Dr. Ewa Gwiazdowska über die (nicht so weit) alte Kunst entstandene vor dem Jahr 1945. Helden sind Deutsche Künstler mit dem historischen Land Pommern gebundene, die hier lebten, arbeiteten oder besichtigten diese Land um hier Werke zu schafften. Der erste Held ist Ludwig August Most.
Dr. Ewa Gwiazdowska, Most, ein “besonderer” Tourist
Expedition III
Mehrere Motive und Gemälde, die Ludwig Most während seines Aufenthalts in den Alpen angefertigt hat, lassen uns spekulieren, wo er damals lebte und warum er sie anfertigte. Sie wurden in Kreuth hergestellt. Eine davon ist eine Porträtstudie eines Hundes, die am siebten August 1840 gemalt wurde. Andere sind Landschaften dieser Gegend und ein interessantes Motiv, das das Thema der nächsten Episode sein wird.
In Mosts Werkverzeichnis “Die Bilder des Malers Ludwig Most” trug sein Enkel Peter Paul Most unter das Datum 1841 den Titel des Gemäldes “Erinnerung an Kreuth, Bad in Südbayern am Fuße der Tiroler Alpen”ein. Dieses Gemälde wurde vom Geheimen Bergrat Kühn aus Berlin gekauft. 1938 wurde das Werk von Dr. Große auf dem Berliner Kunstmarkt angekauft. Derzeit ist nichts über dieses Bild bekannt.
Die zweite Komposition zum gleichen Thema, die auch im Werkverzeichnis von Most erwähnt wird, erwarb der Kommerzienrat Schröter aus Königsberg (heute Kaliningrad) während einer dort organisierten Ausstellung im Jahr 1843. Das Schicksal des zweiten Werkes war bis 2006 jahrzehntelang unbekannt. Seit diesem Jahr ist der Weg bekannt, auf dem das Gemälde auf dem Antiquariatsmarkt zirkulierte. Zuerst verkaufte der dänische Besitzer es bei Christie’s Auktion in London. Zwei Jahre später, 2008, wurde die Komposition im Dorotheum in Wien versteigert. 2014 wurde das Werk erneut verkauft, diesmal bei der Koller-Auktion in Zürich. Bei jedem dieser Verkäufe wurde das Gemälde hoch geschätzt und erwies sich gleichzeitig als das höchstwertige Werk Ludwig Mosts.
Dieses Rätsel hat mich wirklich gestört. Ich beschloss festzustellen, warum das passieren konnte. Beide Gemälde zeigten die gleiche Landschaft. Sie unterschieden sich in der Staffage, d.h. in Charakteren und Genreszenen, die auf beiden Gemälden gezeigt werden. Könnte es sein, dass das Thema des Gemäldes – eine alpine Landschaft mit Blick auf den für mich völlig unbekannten Ort Kreuth – so reizvoll war? Warum ging Most in die Alpen nur nach Kreuth? Erste Recherchen machte ich im Internet. Unter dem Motto Kreuth Deutschland wurden verschiedene Fotos von Landschaften und Gasthäusern gezeigt.
Zwischen ihnen gab es eine völlig ungewöhnliche. Es stellte Gebäude dar, wie sie in den meisten Gemälden zu sehen sind. Nur eine leichte Veränderung war sichtbar. Eine hölzerne lange Scheune auf einem gemauerten weißen Sockel wurde durch ein zweistöckiges Gebäude ersetzt. Der untere Teil war immer noch Ziegelstein, weiß nur höher, weil er das Erdgeschoss des Hauses beherbergte. Der obere, hölzerne Teil beherbergte den ersten Stock. Auf dem für bayerische Häuser charakteristischen abgeflachten Dach befanden sich statt einem drei Schornsteine (siehe Seite 9).
Also, wo sind diese Häuser auf anderen Fotos zu sehen? Die Karte zeigt, dass Kreuth aus zwei Dorfteilen besteht. Derjenige, an den Most erinnert ist Wildbad Kreuth und der andere ist einfach Kreuth.
Um endlich herauszufinden, was mit diesen Orten los war, gingen wir auf den Spuren von Most dorthin. Wir wohnten im Zentrum von Kreuth; wie sich herausstellte, am bestmöglichen Punkt. Unsere Gastgeberin war eine Liebhaberin der lokalen Geschichte und hat uns mit dicken Alben versorgt, die die ganze Gegend betrafen.
Kreuth ist ein ehemaliges Dorf, das im zwanzigsten Jahrhundert zu einem sehr beliebten Sommerferienort für die Bewohner der bayerischen Landeshauptstadt München wurde. Einer der herausragendsten Schriftsteller, der Nobelpreisträger Tomas Mann, kam viele Male hierher. Hier wartete er auch auf die Lesermeinung nach der Veröffentlichung seines ersten wichtigen Buches – Buddenbrooks.
Das Gebiet hat dank der schönen Landschaft, die es umgibt, an Popularität gewonnen.
Doch der Bedeutung Kreuths ging der Ruhm des Kurortes Bad Kreuth, heute Wildbad Kreuth, voraus. Und warum? Das fanden wir heraus, als uns die Gastgeberin gleich zu Beginn unseres Besuchs dorthin brachte. Der alte Kurort liegt abseits der ausgetretenen Pfade, auf einer Anhöhe im Wald. Er ist ca. 3 Kilometer vom Dorf entfernt.
Der Erholungsort ist heute ein echtes Freilichtmuseum. Der älteste Teil von 1696 und 1706 ist erhalten – ein Kurhaus mit einer hinzugefügten Kapelle und ein späteres Gästehaus. Nach dem Kauf des gesamten Grunstückes durch König Maximilian I von Bayern wurde nach 1818 bis 1825 die neue Kuranlage mit den zwei großen zweigeschossigen Walmdachbauten inclusive Verbindungskorridor und dem Kursaal mit einer Kolonnaden-Vorhalle errichtet. Der Kursaal wird betreten, indem mehrere Stufen überwunden und die offene Hochkolonnade überquert wird. Der riesige grasbewachsene Platz, der in den meisten Gemälden zu sehen ist, blieb unbebaut. Wenige neuere Kurhäuser wurden zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Erweiterung der Anlage errichtet.
In diesem Kursaal fanden wir einen der Beweise, warum Most ins damalige Bad Kreuth ging und warum das Mostbild dieses Ortes heute so wertvoll ist. Der Kurort Bad Kreuth war in der Vergangenheit einer der bekanntesten europäischen Kurorte. Die Schautafel des Resorts zeigt, dass seine Geschichte weit zurückreicht, bis ins Jahr 1490 (siehe Seite 8, Grundlage ist das Mostbild). Aber vor allem im 19. Jahrhundert wurde die Kuranlage berühmt. Zu dieser Zeit kamen die Könige von Bayern hierher und beherbergten die Herrscher anderer europäischer Länder sowie die Aristokratie und bedeutende Persönlichkeiten.
Einer der wichtigsten Gäste war wohl Zar Nikolaus I. Pawlowitsch von Russland mit seiner Frau Aleksandra Feodorowna und seiner Tochter Aleksandra Nicolajewna, an die bis heute eine Marmortafel erinnert. Die Zarin und ihre Tochter machten vom 29. Juli bis zum 30. August 1838 Ferien. Der Zar, vielleicht aufgrund seiner offiziellen Pflichten, kam am 12. August an und verließ am 28. August Wildbad Kreuth. Erinnern Sie sich daran, dass Most zwei Jahre später auch im August Bad Kreuth besuchte!
Eine weitere Spur der glorreichen Vergangenheit Wildbad Kreuths ist ein Denkmal mit einer Büste Maximilians I. zu Wittelsbach, versteckt im Wald, aber nah an der Kuranlage. Für das Denkmal wurde ein symbolischer Ort gewählt – die heilbringenden Quelle. Max I. Joseph war von 1799 bis 1806 Kurfürst von Bayern und dann von 1806 bis 1825 König von Bayern.
So ging Ludwig Most wegen des großen Ansehens und Ruhms dieses Kurortes nach Bad Kreuth. Leider kam die Eisenbahn im zwanzigsten Jahrhundert nicht dorthin, und die Forststraße war nicht sehr komfortabel, so dass im Laufe der Zeit – nach dem Ersten Weltkrieg – das Dorf Kreuth eine größere Bedeutung bekam. Der Badeort erhielt den Namen Wild – wild, straßenlos. Dadurch hat er sein früheres Aussehen bewahrt und ist zu einem einzigartigen Freilichtmuseum der Kurlandschaft geworden.
Eine mögliche Ursache für die Namensgebung “Wildbad” liegt in der Legende vom verletzten Rehwild, das nach dem Bad im Quellwasser wieder gesund wurde und so die Menschen auf die Heilwirkung des Wassers aufmerksam machte. Wahrscheinlich auch deshalb war kurz nach 1900 an Stelle Bad Kreuth die Ortsbezeichnung Wildbad Kreuth üblich.
IN DER NÄCHSTEN FOLGE:
Ein ungewöhnlicher alpiner Hochländer, dessen Beruf derzeit selbst Forschern der deutschen Kultur des neunzehnten Jahrhunderts wenig bekannt ist.
Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany).
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