Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany)
Diesmal untersuchte Dr. Ewa Gwiazdowska, wie Sherlock Holmes, Mosts alpine Wanderungen trotz des fehlenden Zugangs zu seinen Landschaftsskizzen. Fakt I: das verlorene IX. Skizzenbuch des Künstlers, das Zeichnungen von Ansichten enthielt. Fakt II: 1940 beschrieb ein Museumsmitarbeiter aus Stettin den Inhalt dieses Skizzenbuches. Fakt III: Die Werke anderer Künstler aus dieser Zeit dienten als Informationsquelle. Daher erwartet uns eine faszinierende Expedition in die Alpen, die wir durch die Augen von Künstlern der vergangenen Zeit unternehmen werden. Ich möchte der Autorin für die Mühe danken, die sie aufgebracht hat, und nur das Vergnügen des Lesens und Zuschauens liegt vor uns! [J.G.]
Ewa Gwiazdowska, PhD, Most, ein “besonderer” Tourist
Expedition VI
Freiluft-Künstler im Gebirge

Most besuchte mehrere Gebiete in den Alpen. Leider ist das Skizzenbuch IX, in dem der Künstler alpenländische Ansichten zeichnete, nicht erhalten. Die Ziele der Mostschen Alpenreisen kennen wir nur aus der Beschreibung dieses Skizzenbuches. Die Beschreibung wurde 1940 von einem Stettiner Museologen erstellt. Wir können jedoch die Ansichten dieser Bereiche durch die Augen anderer Künstler sehen. Ausflüge in die Alpen im neunzehnten Jahrhundert waren sehr beliebt. Most hatte viele Vorgänger – Maler und Zeichner, die die Landschaften, die sie sahen, nicht nur bewunderten, sondern auch mit ihren Bildern daran erinnerten.
Oh, wie schön

Vom bayerischen Kurort Bad Kreuth aus machte Most einen Ausflug zum nahegelegenen Achensee in Tirol. Am 27. Juli 1840 zeichnete er den See vom Balkon seines Hotels. Vermutlich übernachtete er im damals sehr beliebten Hotel Scholastika. Davon zeugen Zeichnungen und Gravuren.
In der Tiroler Landeshauptstadt

Most reiste auf den Spuren der Geschichte über die Alpen. Am 31. Juli 1840 reiste er nach Innsbruck im Inntal. Diese von hohen Bergen umgebene historische Stadt wurde im fünfzehnten Jahrhundert dank der Entscheidung von Maximilian I. von Habsburg zu einer kaiserlichen Residenz. Das Herrenhaus befindet sich in der Hofburg. Das Wahrzeichen der Altstadt ist das Goldene Dachl.
Nicht nur ein Resort

Gern besuchte Most Orte, die mit dem Aufenthalt von Herrschern zu tun hatten. Sein nächster Wohnort war Berchtesgaden, wo er am 11. August 1840 eine Prozession skizzierte. Er sah sicherlich auch den berühmten Königssee, malerisch umgeben von himmelhohen Bergen.
Berg der Riesen

In Berchtesgaden konnte Most nicht anders, als den ungewöhnlichen Gipfel des Watzmann zu bewundern. Dieser prächtige Berg erlangte Berühmtheit dank des Gemäldes von Caspar David Friedrich. Viele Künstler malten dieses einzigartige Massiv, darunter Ludwig Richter, ein geschätzter Illustrator, Maler und Zeichner von Kinderszenen.
Mozartstadt

Das letzte Ziel der Alpenreise von Most war Salzburg, der Geburtsort des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, bis heute eines der wichtigsten Touristenziele. Der Sitz des Erzbistums liegt im Tal der Salzach und ist von hohen Bergen umgeben. Salzburg wurde bereits in römischer Zeit geschaffen. Im Mittelalter errichteten die Herrscher hier eine Burg (Hohensalzburg). Sie ist heute eine der größten erhaltenen mittelalterlichen Wehrburgen.
Romantische Bergidylle

Most besuchte nicht nur die Stadt, sondern zeichnete auch am 14. August 1840 einen Blick auf die darüber thronenden Alpengipfel. Die Berggipfel über Salzburg bewunderten schon vor Most seine älteren Kollegen mit dem Pinsel. Julius Schoppe stellte sie von einem Aussichtspunkt vor, der auf einer Anhöhe über den Dächern des Vorortes Aigen liegt, heute ein exklusiver und sehr teurer Stadtteil von Salzburg.
Schinkel in den Alpen

Die wilde Schönheit der Salzburger Alpen beflügelte fast ein Vierteljahrhundert früher die Phantasie von Karl Friedrich Schinkel. Dieser herausragende Architekt, Maler und Grafiker, der in Stettin an der Ecke des Nord- und Ostflügels des Schlosses, dem ehemaligen Sitz der pommerschen Herzöge, einen Aussichtsturm entwarf, zeichnete bei einer Wanderung durch die Alpen den Pass Lueg, der südlich von Salzburg durch die Salzach-Schlucht verläuft.
In der nächsten Episode werden wir die “Früchte” von Mosts Aufenthalt in den Alpen sehen.
Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany)
Komentarze