Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany)
Der Spazierstock spielt eine wichtige Rolle in der XX. Episode von Dr. Ewa Gwiazdowskas Opo-news, wie Sie sehen werden, wenn Sie sich die Illustrationen ansehen. Wir wissen bereits, dass unser Held ein guter Wanderer, Reisender und aufschlussreicher Beobachter der Realität um ihn herum war. Wir sollten auch ästhetische Sensibilität, das Vergnügen, an bekannten und modischen Orten zu erscheinen, sowie die Sorge um die Gesundheit hinzufügen. All dies, kombiniert mit seinem Talent für die Malerei, führte zu interessanten Früchten seiner Arbeit, d.h. zu Gemälden, die für uns ein großartiges Material sind, um etwas über Kunst und vergangene Zeiten zu lernen. Sie werden fragen, warum auf einen Spazierstock verwiesen wird? Die Antwort finden Sie später … Willkommen. [J.G.]
Dr. Ewa Gwiazdowska Most “ein besonderer Tourist”
Böhmen Was Sie wissen sollten 2
EXPEDITION XX
Kur – und Badetradition
Bade -Traditionen sind alt. Sie stammen aus der Antike. Sie waren im alten Rom in Mode. In Europa gab es bereits im Mittelalter Orte, an denen Gesundheitsbäder bestanden. Aber die Blütezeit für die Kur- und Badefreuden war das neunzehnte Jahrhundert, als es immer mehr Menschen in den Städten gab. Dort wurde es voll und unangenehm. Reichere Stadtbewohner, ganz zu schweigen von den Herrschern und der Aristokratie, begannen in der Frühjahrs- und Sommersaison in den Schoß der Natur zu fliehen.
Seriöses Kur – und Heilbad
Das heilende und unterhaltsame Badeleben gefiel auch Most. Davon zeugen die Ziele seiner Reisen. Einer der Orte, die er besuchte, war Františkovy Laznie, das heute zu Tschechien gehört. Damals hieß das Dorf Franzensbad. Dieser Name wurde dem Badeort zu Ehren von Franz II., dem letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und seit 1804 Kaiser von Österreich, gegeben. Der Ort hat für seine steigende Bedeutung schon seit dem sechzehnten Jahrhundert die Wege geebnet. Damals entdeckte der Arzt Georgius Agricola (1494–1555) in der Gegend eine Heilwasserquelle. Es ist erwähnenswert, dass Franz II. der Großvater des bekannten Kaisers Franz Joseph war.
Ein stolzer Einheimischer
Während seines Aufenthalts in Franzensbad genoss Ludwig Most nicht nur das Vergnügen der Erholung. Er versuchte auch, die örtlichen Bewohner zu beobachten und in Zeichnungen zu dokumentieren. Natürlich zeichnete er gern “Einheimische” in regionalen Kostümen. Die Studie für das Porträt eines auffallenden Ortsbewohners ist ein großartiges Beispiel für Mosts Fleiß unter allen Umständen. Der von ihm dargestellte junge, große, selbstbewusste Mann steht gestützt auf einem Stock. Der Krück- oder auch Gehstock war damals ein Zeichen der Würde. Und heute ist dies in einigen Institutionen, wie dem Parlament, auch oft der Fall. Der stolze Mann ist komplett schwarz gekleidet. Das betrifft sein Hemd, die enge Hose, die hohen Schuhe, den Mantel und seinen weitflügeligen Hut. Auffallend ist der originelle Anhänger an einem schwarzen Band, das über seiner Schulter hängt.
Gar keine so einfache Wahl
In Ludwig Mosts Skizzenbuch Nr. VI sind mehrere Konturskizzen von Michel Labarziens Figur erhalten geblieben. Die wirkungsvolle Erscheinung hat Most beeindruckt, so dass er sein Aussehen mehrmals von verschiedenen Seiten zeichnete. Er versuchte dadurch auch die richtige Pose zu finden, die den starken Charakter, die unbeugsame Seele und das Selbstvertrauen dieses Menschen am besten betonen würde.
Der Stuhl dient nicht jedem
Das zweite Modell von Ludwig Most in Franzensbad war Labarziens Namensvetter – Michael Koppe. Diesen einheimischen Mitbewohner hat er in seiner Ölstudie auf einem Stuhl sitzend gemalt. Koppe, der sich nach vorne lehnt, stützt sich auch auf einem Stock, aber die andere Hand ruht auf seinem Knie, als hätte er Angst, umzufallen. Er ist eher urban gekleidet. Seine Kleidung besteht aus einer schwarzen Weste über einem weißen Hemd mit sehr weiten und faltenreichen Ärmeln und einer Pluderhose, die bis unter die Knie reicht. Seine Beine zieren schwarze Stiefel. Er bedeckte seinen Kopf mit einer abgeflachten Kappe mit einer Schlitzkrempe, die einem patriotischen deutschen Barett ähnelte. Ins Auge fällt eine Verzierung mit einer vergoldeten Gürtelschnalle und bunten Stickereien auf der Vorderseite der Weste.
Guter Psychologe
Most war ein guter Psychologe. Wie es ihm gelang, die Psyche von Modellen und die Art und Weise, wie sie präsentiert werden, zu diversifizieren, belegt eine andere Studie. Diesmal zeigt Most Michael Koppe stehend. Das Modell stützt sich auch auf dem Stock, ist aber nach links gedreht. Er steht abseits und betrachtet den Maler, der ihn skizziert, mit einer gewissen Distanz und innerer Angst. Er hält seine linke Hand an die golden glänzenden Schnalle des Gürtels, als wolle er auf seinen Besitz und seine Bedeutung aufmerksam machen. Beide Männer, Labarzien und Koppe, sind eindeutig unterschiedliche Persönlichkeiten.
Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany)
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