Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany)
Die heutige Episode von Dr. Ewa Gwiazdowskas Opo-News ist sehr aktuell, aber ich werde nicht verraten, warum. Wie jeder Künstler, der etwas auf sich hält, hatte Ludwig Most seine Meister. Dadurch zeichnen sich die von ihm geschaffenen Genreszenen durch eine Fülle von Details und für uns wichtige Informationen aus. Als scharfsinniger und intelligenter Beobachter in seinen Arbeiten stellt er Menschen aus unterschiedlichen sozialen Gruppen vor. Ein Großteil des “zarten” Bleistifts in Skizzen und des Pinsels auf Leinwänden ist Porträts von Kindern gewidmet. Wir können etwas über die Möglichkeiten erfahren, wie Menschen, die zwei Jahrhunderte zuvor gelebt haben, damals ihre freie Zeit verbracht haben! Hat sich hier etwas geändert? Urteilen Sie selbst. [J.G.]
Dr. Ewa Gwiazdowska Über die Eroberung Dresdens 6
EXPEDITION XVIII
Studien im Museum

Ludwig Most schuf, wie wir wissen, viel unter dem Einfluss der niederländischen und flämischen Malerei des siebzehnten Jahrhunderts. Einige der Themen, die ihm ins Auge fielen, waren die Szenen, die sich in Gasthäusern abspielten. Bereits während seines Studiums in Berlin besuchte er die Gemäldegalerie des König Friedrich und zeichnete fleißig. Spuren dieser Studien sind Zeichnungen in einem Skizzenbuch aus Studentenzeiten. Auf einem von ihnen sehen wir zwei Köpfe von Männern, die von Most nach einem Gemälde des niederländischen Malers Jan Steen, der diese Männer bei der Bewirtung in einem Gasthausgarten zeigt, skizziert wurden. Übrigens ist es erwähnenswert, dass das Malen von Café-Gärten, die aus impressionistischen Gemälden bekannt sind, bereits zwei Jahrhunderte zuvor von Künstlern erfolgte.
Most ist voller Humor

Christian Ernst Stölzel (1792–1837), Zeitungskollegium, nach einem Gemälde von Ludwig Most, Radierung auf Papier, 1832, Nationalmuseum in Stettin
Während der Arbeit in Dresden hatte Most nicht immer die Möglichkeit, Familienmitglieder als Modelle zu verwenden. Deshalb suchte er bereitwillig nach Motiven in Gasthäusern. Er tat es oft mit Humor. Die Szene, in der Gaststättenbesucher über Zeitungsnachrichten diskutieren, erhielt zwei Titel: Das Zeitungskollegium und Politiker in der Schenke. Er zeigt seine Helden und das Innere des Gasthauses sehr genau. Jeder Teilnehmer des Treffens ist anders gekleidet. Sie sind Vertreter unterschiedlicher Gruppen der lokalen Gemeinschaft. Es gibt sogar einen Jäger mit einer Schrotflinte und einem Hund. Der kleine Kellner, sicherlich noch im Kindesalter, nimmt einen leeren Becher in die Hand. Tief im Inneren wäscht die Frau das Geschirr, und der Wirt schreibt den fälligen Betrag an die Tafel.
Wessen Kind ist das?

Most porträtierte gern Kinder. Bereitwillig präsentierte er sie unter Erwachsenen als Teilnehmer am laufenden Leben. Im Vordergrund des sächsischen Gasthauses, auf der rechten Seite, zeigt uns Most ein kleines Kind. Der Junge steht vor einem klappbaren Stuhl, der durch einen Dorn an einer Holstütze befestigt ist. Auf die Sitzplatte legt er einen vollen Teller und mit Appetit wird das Essen eingenomen. Ich glaube, es ist der Sohn eines der Gäste. Das Kind des Wirts würde vermutlich Essen im hinteren Teil des Gasthauses bekommen.
Weitsicht des Malers

Am häufigsten verwendete er Motive für seine Gemälde, die er viel früher an anderer Stelle skizziert hatte. In der Komposition des Zeitungskollegiums, die 1832 gemalt wurde, verwendete er mehrere Zeichnungen, die in der vorherigen, schon 1831 angefertigt wurden. In den Skizzenbüchern 2 und 3 gibt es mehrere Zeichnungen, die für dieses Bild verwendet wurden. Most zeichnete unter anderem mehrere Versionen der Figur eines essenden Jungen. Auf jedem von ihnen ist das Kind ein wenig anders gekleidet. Manchmal ist es eine Jacke, ein anderes Mal eine lange Schürze und wiederum ein anderes Mal ein Frack. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei jeder der Skizzen die gleichen Kinder Modell standen und dass der Künstler die Skizzen auch für verschiedene Kompositionen verwenden wollte.
Sommerruhe

Most behandelte diese Komposition, die ein sächsisches Gasthaus darstellte, mit echtem Elan. Im Vordergrund zeigt er die Gartenzone auf der Rückseite der Gaststätte. Im Hintergrund jedoch, hinter der Tordurchfahrt, zeigt er eine Terrasse mit freiem Blick für die weite Landschaft des Elbtals, die auf der gegenüberliegenden Seite von Hügeln begrenzt ist. Auf dem breit fließenden Wasser des Flusses sind mehrere Segelboote zu sehen.
Lustiger Rausch

Eine sehr interessante Darstellung des sächsischen Wirtshauses ist nur aus den Reproduktionsgrafiken der Gaststättenkomposition bekannt. Es trug mehrere Titel: “Schenke”, “Laubentanz” und “Dorfschenke mit Kartenspielern”. Es ist eine sehr umfangreiche Komposition, aus der wir lernen können, wie fröhliche, festliche Nachmittage verbracht wurden. Im näheren Teil des Gasthauses platzierte Most einen großen Tisch mit Kartenspielern. Unter ihnen war auch eine Frau, die Karten mischte. Begleitet werden sie von stehenden neugierigen Beobachtern. Daneben, durch eine offene Tür, können Sie einen Gastwirt sehen, der Alkohol aus einem Fass in einen großen Krug gießt. Natürlich hat der Künstler die Kinder nicht vergessen. Im Vordergrund füttern zwei Kleinkinder einen großen Hund. Und in der Ecke “baute” Most, der sich auf alte niederländische Gemälde bezieht, ein Stillleben aus verschiedenen Geräten auf. In der zweiten Hälfte des Saals, hinter einer hohen Säule, sind die Tanzliebhaber in Aktion zu sehen. Einige sind mit vollem Enthusiasmus bei der Sache. Andere lehnen an den Wänden, während sie den Spaß beobachten. Es ist auch der Moment eingefangen, als eine auf der Bank sitzende Dame von einem Herrn zum Tanz aufgefordert wird. Weitere Gäste drängen sich durch die Außentür. Die Tanzmusik wird von einer auf dem Podium befindlichen Musikergruppe gespielt – einem Geiger, Flötisten und Bassisten.
Als Übersetzer waren tätig: Ludwig Most, Günter Müller, Bremervörde, Erfurt (Germany)
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